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Liveauftritt ohne Sänger - eine spezielle Death Metal Erfahrung

Liveauftritt ohne Sänger - eine spezielle Death Metal Erfahrung

Könnt ihr euch Queen ohne Freddy Mercury vorstellen? 
Wahrscheinlich nicht.

Wie sieht’s mit Cannibal Corpse ohne den „Corpsegrinder“ aus? 
Da gibt es vermutlich welche die sagen: Natürlich. Death Metal klingt doch auch ohne Sänger ordentlich und im Moshpit lässt es sich auch ganz gut ohne gutturalen Gesang abfeiern. 
Eine Meinung die man verstehen kann, die ich aber nicht unbedingt teile.

Wieso wird diese Frage überhaupt gestellt? 
Am letzten Wochenende fand zum sechsten Mal das „Hell Over Astra“ in Brixen statt mit
KI Project, Jawbreaker, Aasar und Anarca. 
Ein paar wenige Tage vor dem Event erkrankte leider Iwan Holzer, der Sänger von KI Project, und war dementsprechend nicht in der Lage live aufzutreten.

Die Band entschloss sich dennoch den Auftritt wahrzunehmen und ihre Fans nicht im Stich zu lassen – halt leider ohne Sänger im Gepäck.

So standen KI Project am Samstag Abend als Opener für das Hell Over Astra also nur zu dritt auf der Bühne. Anstatt dem gewohnten Bild, dass der Sänger als Frontmann in der Mitte der Bühne zu sehen ist, stand dort stellvertretend ein „Iwan-Schrein“ oder eine „Iwan-Puppe“ (an dieser Stelle weiß ich nicht genau, wie ich es bezeichnen soll 😉)

Und dann ging’s los. 
Geplant und vorbereitet war, dass der Gesang halt nur vom Band kam, währenddessen der ganze musikalische Rest natürlich live gespielt wurde. 
Die Gitarrenriffs heizten ein, das Schlagzeug hämmerte drauf los und der Bass verlieh dem ganzen den typischen KI Project groove.

Leider war es aber so, dass durch ein technisches Problem der Gesang vom backing Track nicht zu hören war und so kam es, dass die ersten paar Lieder rein instrumentaler Death Metal blieben. 
Sehr interessant und in dieser Form habe ich das auch noch nie gehört oder gesehen 😉
Ehrlichkeitshalber muss man aber sagen; Egal wie gut ein Gitarrenriff ist, wenn es sich zum 4ten oder 5ten Mal wiederholt und kein Gesang zu hören ist, dann kann es auch irgendwann Mal eintönig werden.

Die Band kaschierte das ganze aber richtig gut und so gab es zwischendurch sogar eine spontane Rapeinlage von Sebastian Kuen (Bass, KI Project) währenddessen die technischen Probleme behoben wurden (Marshall Bruce Mathers wäre stolz gewesen).

Leider verpasste es die Band aber, die Situation dem Publikum zu erklären (dies wurde zwar kurz erwähnt, aber nicht alle hatten mitbekommen wieso kein Sänger da war und stattdessen nur ein Mikrofonständer mit Bild auf der Bühne stand)

Dies führte unter anderem zu ganz amüsanten Gesprächen bei der einen oder anderen Raucherpause. So dachte ein Besucher, dass der Sänger vermutlich kürzlich verstorben wäre und dies eine Art „instrumentales Tribute-Konzert“ zu seinen Ehren ist.

Nach der Behebung des technischen Fehlers klappte es auch mit dem Backing Track und man bekam den Death Metal von KI Project inklusive Gesang volles Pfund auf die Ohren. 
Allerdings war es etwas seltsam, dass man den Gesang nun zwar hören konnte, aber niemand am Mirkofon stand – klanglich war es aber einwandfrei.
Daran war sehr gut zu erkennen – so erging es jedenfalls mir persönlich – dass ein Sänger halt doch sehr wichtig ist 😉

Und trotzdem ein riesiges Dankeschön an KI Project, dass sie den Auftritt nicht abgesagt haben und das ganze Ding auch in nicht vollkommener Besetzung gerockt haben! 
Nicht viele Bands würden dies so handhaben oder wären dazu überhaupt in der Lage. Von daher Daumen und Pommesgabeln hoch und wir freuen uns sehr, euch bald in voller Besetzung wieder live erleben zu dürfen! 

 

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